Vom Pionierprojekt zum drei-Sterne Hotel

Fazit und Ausblick

Quelle: »Wieder erfolgreich in Arbeit« von Dr. Ellen Friedrich und Axel Graßmann

Der von dem Verein eingeschlagene Weg zur Eingliederung von Menschen mit Handicaps, insbesondere auch geistig Behinderter ist in dieser Form nach wie vor wegweisend. Die MitarbeiterInnen im Hotel beweisen, dass die von ihnen erbrachten Tätigkeiten sozial wertvoll, marktfähig und notwendig sind (im Übrigen plant eine Elterninitiative aus Detmold ein ähnliches Projekt und orientiert sich dabei entscheidend an den Erfahrungen aus dem Stadthaushotel). In Kombination mit dem Cafè Max-B handelt es sich somit um ein in Europa einzigartiges Projekt.

Es konnte aufgezeigt werden, dass (und wie) eine Idee zu einem funktionierenden Betrieb führen kann. Soziales und betriebswirtschaftliches Denken ist kein Widerspruch an sich. Dabei spielen 2 Faktoren eine zentrale Rolle:

  • Die Personalauswahl. Notwendig sind Dienstleistungsfähigkeit, körperliche Belastbarkeit und Freude am Umgang mit Menschen.
  • Marketingstruktur. Nicht der soziale Nimbus allein ist entscheidend für eine Marktfähigkeit, sondern ein ausgewogenes Preis-Leistungs-Verhältnis lässt den Gast wiederkommen oder das Hotel empfehlen.
Wirkliche Integration bedeutet die Anerkennung der Leistungsfähigkeit und die Bereitstellung der dafür erforderlichen Rahmenbedingungen.

Insofern handelt es sich um das Projekt im Grunde genommen um das „einzig normale“ Hotel. Es steht allen offen (älteren Menschen, Menschen mit und ohne Handicaps oder Behinderungen, Familien mit Kindern etc.), Integration gestaltet sich somit sowohl nach innen als auch nach außen. Da die Kostendeckung für ein solch anspruchsvolles Projekt jedoch auf Dauer schwer zu erzielen ist, plant der Träger eine Ausweitung. Marktfähig ist eine Mindestgröße von 60 Zimmern, dazu hat jhj Hamburg ein Konzept erarbeitet und prüft z.Zt. seine Realisierung.